Euer Schaufenster in die Welt: Der Title und die Meta Description. Was ist die perfekte Länge des Titles? Was ist die maximale Länge der Meta Description? Alles dazu und wie ihr eure Website auf unemotionalen SERPs in Szene setzt, erfahrt ihr in diesem Blogbeitrag.
Länge von Title & Meta Description
Der Title sollte maximal 524 Pixel lang sein. Je nach gewählten Zeichen entspricht das zwischen 55 und 65 Zeichen.
Die Meta Description sollte für Google maximal 920 Pixel (Desktop) bzw. 680 Pixel (Mobil) lang sein. Das entspricht ca. 150 bis 160 Zeichen (Desktop) bzw. 110 bis 120 Zeichen (Mobil). Bei Microsoft Bing stehen 980 Pixel zur Verfügung.
Pixel oder Zeichen?
Google und Co. halten sich diesbezüglich bedeckt. Es ist jedoch durch zahlreiche Experimente nachweisbar, dass es vermutlich nicht nach einer maximalen Zeichenlänge geht, sondern nach Pixeln.
Welches Tool zum Pixel messen?
Immer wieder kommt die Frage auf, wie man Pixel denn messen kann. Viele Browser-Extensions und Tools basieren auf Zeichen-Basis. Vor allem wenn man nicht mit SEO- bzw. Website-Profis zusammenarbeitet und Zeitdruck herrscht. Daher eine Übersicht über Tools, die ich regelmäßig nutze:
Screaming Frog
Screaming Frog eignet sich vor allem für große Analysen vieler URLs. Man kann die Pixel- und Zeichenwerte bereits in der Konfiguration einstellen. Exportiert als Excel und aufgepimpt mit bedingten Formatierungen ein perfektes Tool, um schnell aufzeigen zu können, wo Potential verschenkt wird, weil der Title und die Meta Description zu lang oder auch zu kurz sind.
Nachteil: Das Programm muss installiert sein, es kostet ab einem Analyse-Volumen von mehr als 500 URLs ca. 150 Euro pro Jahr und es gibt keine Live-Analysen während man den Title und die Meta Description verfasst.
Sistrix SERP Snippet Generator
Ein super Tool für Live-Analysen. Es ist möglich, bestehende URLs direkt einzeln zu analysieren oder man schreibt seinen Title und seine Meta Description direkt online mit Live-Analyse. So sieht man sofort, wann ein Title und eine Meta Description zu lang sind.
Nachteil: Man kann die Pixel-Vorgaben nicht ändern. Das kann vor allem für Ungeübte schnell den Eindruck erwecken, in Aktionismus zu verfallen.
SEO Analysis und Website Review von WooRank
Diese Chrome-Extension hat verschiedene Nutzungsmöglichkeiten. Jedoch zeigt sie ebenfalls die Pixel von Title und Meta Description an. Für den Laien m. E. jedoch sehr komplex und verwirrend, da Fehler in anderen Bereichen angezeigt werden, die nicht unbedingt priorisiert werden müssen.
Warum wird in Pixeln gemessen?
Diese Frage ist natürlich nicht eindeutig zu beantworten. Fakt ist aber, dass Suchmaschinen in der Darstellung von Title und Meta Description keine Monospace-Schrift verwenden. D. h., Buchstaben haben eine unterschiedliche Breite. Ein Beispiel für eine Monospace-Schrift wäre Courier New. Dort sind alle Buchstaben gleich breit.
Dadurch, dass ein großes W (19 Pixel) beispielsweise deutlich breiter und damit mehr Pixel in Anspruch nimmt, als ein großes I (6 Pixel), würden extra breiter Title und Meta Description viel mehr Raum einnehmen, als schmale.
Der Fluss „Weser“ nimmt somit 57 Pixel bei 5 Zeichen in Anspruch, während „Iller“ nur 32 Pixel bei ebenfalls 5 Zeichen benötigt.

Title & Meta Description optimieren
Um den Title und die Meta Description richtig zu optimieren, geht mit den Gedanken einen Schritt zurück: Was ist der Title und die Meta Description?
Euer Schaufenster in die Welt. Und nicht weniger! Vor allem bei generischen Suchanfragen profitieren die Wenigsten von ihrer Markenbekanntheit. Hier geht es um knallharten Wettbewerb auf der SERP. Wer hier innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde ins Auge sticht, der gewinnt. Klar, ein gutes Ranking ist dafür eine Voraussetzung, aber je nach Suchanfrage, können auch weniger gut gerankte Seiten noch hervorstechen.
Ihr müsst euren potentiellen Besuchern auf den ersten Blick klar machen, dass ihr die richtige Wahl seid. Und dazu müsst ihr auffallen. An die Branche und die Zielgruppe angepasst, aber trotzdem auffälliger als der direkte SEO-Wettbewerb.

Testen, testen, testen
Ganz wichtig, wie immer im SEO und Online Marketing: Testet es! Es gibt nicht DIE Lösung für alle. Es wäre ja auch langweilig, wenn überall alles gleich funktionieren würde.
In meinem Arbeitsalltag habe ich schon erlebt, dass Dinge in Deutschland überhaupt nicht funktioniert haben, dafür in Spanien sensationell. Es kann auch sein, dass heute etwas nicht funktioniert, in zwei Jahren hingegen schon.
SEO ist eine ständige Optimierung und ein ständiges Testen. Probiert’s aus. Auch ein negatives Testergebnis hat was Gutes: Man hat gelernt, was nicht klappt.
Title optimieren
Der Title ist das Herzstück eures Eintrags auf der SERP. Der Title wird am häufigsten gelesen, er fällt auf und er ist deutlich größer geschrieben, als die Meta Description.
Erstes Wort des Titles
Das erste Wort eures Titles ist das Wort, für das ihr gefunden werden wollt und gefunden werdet. Kein Geschwafel, kein Intro! Wer sucht, der will sofort links oben das Ergebnis.
Weitere Bestandteile
Im weiteren Teil des Titles könnt ihr zusätzliche Infos unterbringen. Sachlich, sinnvoll und trotzdem auffallend. Niemand sagt, dass ihr den gesamten Raum des Titles nutzen müsst. Bringt das unter, was ihr braucht.
Brand im Title
Gleich vorweg: Darüber kann man sich streiten. Ich persönlich sage: Es kommt drauf an!
Ich bin ein Gegner davon, die Brand automatisch einfach anzuhängen. Je nach Brand limitiert euch das extrem in der Gestaltung eures Titles. Wenn ihr eine Brand mit 16 Zeichen habt, verbraucht ihr schon 150 bis 190 Pixel. Das sind zwischen 30 und 40 Prozent eurer Pixel. Vor allem bei wichtigen Seiten für den organischen Traffic solltet ihr auf die Brand, wenn möglich und sinnvoll, verzichten.
Ganz toll finde ich ja dann immer die Frage: „Zählt dann die Brand hinten auch zu den Zeichen?“. Ähm, ja!? Nur weil sie automatisch vom CMS angehängt wird, heißt das nicht, dass sie Google und Co. egal sind.
Wenn ihr natürlich extrem von eurer Brand-Awareness profitieren könnt, dann nutzt die Brand unbedingt. Aber auch hierfür steht es nirgends geschrieben, dass die Brand am Ende stehen muss und mit irgendeinem komischen Trennzeichen separiert werden muss.
Emojis im Title
Ja, mittlerweile gehen einige, aber nicht alle. Daher sollte man vorsichtig sein, welche man wählt, da sie sonst am Ende nicht dargestellt werden.
Ich persönlich finde Emojis je nach Website durchaus sinnvoll. Leider nimmt es vor allem in den hochkompetitiven Branchen langsam Überhand und man hat nur noch eine bunte SERP und wird völlig erschlagen.
In Bereichen, wo niemand damit arbeitet, kann man sich aber sehr wohl überlegen, ob in der Auswahl unterstützter Emojis welche dabei sind, die für einen sinnvoll sind.
Meta Description optimieren
Ich bin in diesem Fall ein Fan von AIDA. Allerdings nicht vom Kreuzfahrtunternehmen, sondern von der AIDA-Formel:
- Attention
- Interest
- Desire
- Action
Kaum zu glauben, dass die Marketing-Vorlesungen im Studium doch zu etwas gut waren.
Nutzt AIDA für eure Meta Description Optimierung. Das heißt nicht, dass ihr jetzt ausformulierte Marketing-Sätze schreiben müsst. Nutzt Aufzählungen unter Berücksichtigung der AIDA-Formel
Attention
Zuerst muss die Aufmerksamkeit erreicht werden. Klar, ihr habt ja schon einen guten Title, der das übernimmt. Trotzdem sollte die Meta Description diesen Teil nochmals aufnehmen. Hier sollte man besonders an das Keyword denken, nachdem gesucht wird. Unbedingt aber Keyword-Stuffing vermeiden! Was man häufig sieht: Den Title fast komplett nochmals wiederholen. Das wirkt unprofessionell und spammig.
Beispiel: „FIFA 21 kaufen“
Interest
Nun gilt es das Interesse zu wecken. Am besten funktioniert das mit einem USP oder einem besonders erwähnenswerten Fakt. Gerne auch in Verbindung mit Sonderzeichen oder Emojis. Allerdings auch hier gilt: Weniger ist mehr.
Beispiel: „✔ Tiefpreis-Garantie“
Desire
Nun kann es weitergehen mit USPs oder anderen Dingen, die die Wünsche der Kunden erfüllen. Was ist ein Kaufanreiz? Im E-Commerce-Bereich sind hier vor allem Versanddauer und -kosten interessant.
Beispiel: „✔ 100 Tage Umtauschrecht ✔ versandkostenfrei“
Action
Am Ende muss noch eine Aktion folgen. Diese kann je nach Fall unterschiedlich aussehen. Sie sollte nicht übertrieben sein und sich im Idealfall vom Wettbewerb unterscheiden. Sucht was raus, was den Leser wirklich interessiert.
Beispiel: „jetzt online entdecken“ oder „jetzt sparen“
Title und Meta Description mit AIDA
Case Study: Title und Meta Description Optimierung
Oft habe ich schon gehört, dass Title und Meta Description Optimierung nichts bringen oder der Effekt nur marginal ist. Und ja, ich habe das tatsächlich auch schon erlebt. Wobei dieser Eindruck extrem subjektiv ist.
Auswertung des Tests
Ich habe den Test gemacht und habe Title und Meta Description einer Seite, die bisher ganz ordentliche Klickzahlen erreicht hat, optimiert. Dabei blieb der Content der Seite unverändert, die durchschnittliche Position blieb konstant. Saisonalitätseffekte gab es nicht.

Man sieht, nur mit der Optimierung des Titles (gekürzt und prägnanter) und der Meta Description (Weg von Sätzen zum AIDA-Modell mit Häkchen-Emojis) konnte ich die Klickrate um 20 Prozent steigern. Und – das muss man sagen – die Klickrate war bereits zuvor ganz okay für das nicht perfekte Ranking.
Berechnung des Traffic-Potenzials
Mag jetzt alles nicht dramatisch aussehen und vielleicht kommt die Frage auf, was das ganze für diesen Effekt soll. Rechnen wir nach:
Annahme: 10.000 organische Sessions über die wichtigsten Seiten pro Monat.
Wenn die Klickrate nur um 10 Prozent gesteigert werden kann, dann wären es 11.000 Sessions pro Monat, was einer Differenz von 1.000 Sessions pro Monat entspricht.
12 × 1.000 = 12.000 Sessions mehr pro Jahr bedeuten, man würde die Sessions von einem ganzen Monat am Ende des Jahres mehr haben. Nur mit der Optimierung von Title und Meta Description!
Ich kenne zahlreiche Unternehmen, die Ziele wie „2 Prozent mehr Sessions“ oder „5 Prozent mehr organische Sessions“ definieren. Dafür wenden sie riesige Budgets auf, um Content zu erstellen, Ads zu buchen, Kampagnen zu schalten, Assets zu erstellen. Alles richtig, alles gut, unbedingt machen! Aber wären 10, 15 oder 20 Prozent mehr Sessions mit etwas Arbeit für die Optimierung von Title und Meta Description nicht viel effizienter?
12.000 Sessions pro Jahr mehr, wenn man von einem durchschnittlichen CPC von 80 Cent ausgeht, sind 9.600 Euro, die man sparen kann oder anderweitig einsetzen kann.
Zum Schluss: der wichtigste Tipp
Bevor ihr loslegt, bitte noch einen Satz verinnerlichen:
Schreibt eure Titles und Meta Descriptions selbst!
Dieses Thema ist zu wichtig und zu sensibel, um es an Praktikanten, Azubis und Co. auszulagern. Zurück zum Anfangsbeispiel: Title und Meta Description sind euer Schaufenster! Es gibt ganze Branchen, die Geld damit verdienen, Schaufenster in Geschäften zu planen, zu designen und zu dekorieren. Wenn ihr euch zu schade seid, dieses wichtige Element selbst zu übernehmen, dann hört bitte auf mit SEO.
Fazit
Suchmaschinen bestätigen auch heute noch, dass zumindest der Title eine gewissen Relevanz für das Ranking hat. Die Meta Description vielleicht nicht mehr so sehr, dennoch sind beide Themen euer Sprachrohr nach draußen auf einer sterilen, kalten und unemotionalen SERP.
Nutzt die Chancen und lasst euch nicht von Rückschlägen beeinflussen. Optimiert Title und Meta Description noch heute und steigert eure CTR, eure Sessions und am Ende euren Umsatz!
Die genannten Tools habe ich genannt, da ich diese regelmäßig nutze. Von keinem der Tools bekomme ich eine Gegenleistung für die Erwähung.