Wer kennt das Problem nicht: Man klickt auf die Details der Organic Search und bekommt über 90 Prozent der Daten bei Google Analytics not provided. Ja, das Problem gibt es schon seit Oktober 2011, nichts Neues also. Dennoch gibt es Mittel und Wege, die Keywords doch irgendwie herauszufinden.
Wovon die Rede ist? Klickt man bei Google Analytics auf „Akquisition“ > „Alle Zugriffe“ > „Channels“ und wählt bei den Channels die Organic Search aus, bekommt man von Google Analytics not provided angezeigt. Übersetzt heißt not provided nicht zur Verfügung gestellt. Die Daten werden also nicht angezeigt, sondern unter einem Punkt zusammengefasst. Zur besseren Auswertung auch bezüglich ROI und ROAS wäre eine Aufschlüsselung auf jeden Fall hilfreich.

Google Ads
Google Ads (früher Google AdWords) hilft einem ganz gut dabei, die Keywordinteraktionen herauszufinden. Wählt beim Channel anstatt der Organic Search einfach die Paid Search. Wenn ihr Google Ads mit Google Analytics verknüpft habt, findet ihr dort die entsprechenden Keywords.
Allerdings zeigt die Erfahrung, dass SEA-Keywords häufig ganz anders laufen, als SEO-Keywords. Das liegt zum einen an der Budgetverteilung, aber auch – je nach Branche – an der Interaktionsfreundigkeit der Nutzer in Bezug auf die beiden Kanäle. Ergebnisse daher mit Vorsicht genießen.

Google Serach Console
In der Google Search Console findet ihr unter „Suchanfragen“ > „Suchanalyse“ alle Keywords, die in den Suchergebnissen von Google aufgetaucht sind. Hier könnt ihr folgende Daten auswählen:
- Klicks
- Impressionen
- Klickrate
- Durchschnittliche Position
Des Weiteren gibt es noch diverse Filter zu Suchanfragen, Seiten, Länder, Geräte, Suchtyp, Darstellung in der Suche und Zeitraum.

Nachteil: Es gibt lediglich Daten von Google. Alle anderen organischen Zugriffe beispielsweise von Bing werden in der Google Search Console nicht erfasst. Zudem weichen die Werte der Google Search Console deutlich von denen von Google Analytics ab. Ein direkter Vergleich oder eine direkte Zuordnung ist im Prinzip nicht möglich.
not provided umgehen mit Zielseiten
Es gibt auch in Google Analytics die Möglichkeit, not provided größtenteils los zu werden. Klingt zu schön, um wahr zu sein? Ja, ist leider so. Die Lösung ist sicher nicht die eleganteste, aber damit kann man ganz gut leben!
Die Lösung ist ein Filter bei Google Analytics, um diese leidige not provided los zu werden. Dabei ist aber zu bedenken, dass diese Geschichte nicht rückwirkend funktioniert. Sobald der Filter aktiv ist, geht’s erst los.
Schritt 1: Datenansicht erstellen
Geht bei Google Analytics auf „Verwaltung“ > „Datenansicht“ > „Datenansicht erstellen“. Gebt einen Namen ein (z. B. not provided), wählt noch das richtige Land aus und klickt auf „Datenansicht erstellen“.

Schritt 2: Filter erstellen
Wählt im Dropdown unter „Datenansicht“ nun eure neue Datenansicht aus, falls noch nicht automatisch geschehen. Geht in derselben Spalte auf „Filter“ > „Filter hinzufügen“.

Gebt dem Filter einen neuen Namen (z. B. not provided) und wählt „Benutzerdefiniert“. Wählt zudem „Erweitert“ und befüllt die folgenden Felder mit folgenden Inhalten:
- „Feld A -> A extrahieren“
Dropdown: „Kampagnenbegriff“
Freifeld: „(.not provided.)“ - „Feld B -> B extrahieren“
Dropdown: „Anforderungs-URI“
Freifeld: „(.*) - „Ausgabe in -> Konstruktor“
Dropdown: „Kampagnenbegriff“
Freifeld: „not_$B1“
Wählt zudem folgenden Optionen aus:
- Feld A erforderlich
- Feld B erforderlich
- Ausgabefeld überschreiben
Klickt auf „Speichern“

Was passiert nun mit not provided?
Dieser Filter macht folgendes:
Alle Daten, die „not provided“ sind sollen mit der angeforderten URL ersetzt werden. Damit man später noch weiß, was man da gemacht hat, hängt man einen Präfix vor die URL (im Beispiel „not_“), welchen ihr wählen könnt, wie ihr wollt.
Natürlich bekommt man nun nicht die genauen Suchbegriffe, nach welchen die Nutzer gesucht haben. Aber man bekommt die genauen URLs, welche normal not provided aufgerufen wurden. Rückschlüsse auf die Keywords zu treffen, ist daher nicht ganz so schwer.
Das war’s. Beobachtet die Entwicklung in der not provided Datenansicht die nächsten Tage und Wochen.
Fazit zur not provided Problematik
Fakt ist, dass man dieses not provided nicht komplett umgehen kann. Es gibt Tools, die versprechen, das zu können. Ich habe bisher keines gesehen, das es wirklich lückenlos konnte. Allerdings habe ich auch erst zwei selbst getestet. Wenn’s so einfach wäre, hätte es Google gar nicht erst ausgesetzt.
In der Kombination Google Search Console und Google Analytics mit dem Filter, kann man schon recht viel schaffen. Der genaue Vergleich ist allerdings schwierig. Andererseits bekommt man nach und nach ein Gefühl dafür. Und letztendlich kommt es auch nicht auf einzelne Klicks an. Die Tendenz der not provided Keywords bei Google Analytics ist auf jeden Fall erkennbar.
Titelbild: Tim Gouw