Der alte Albaufstieg von Weilen u. d. R. im Zollernalbkreis und Deilingen im Landkreis Tuttlingen würde ich als meinen Hausberg bezeichnen. Hier bin ich mit Abstand am häufigsten bergauf gefahren. Alles zum alten Albaufstieg zwischen Weilen u. d. R. und Deilingen findet ihr in diesem Blogbeitrag.
Zahlen & Fakten
Der alte Albaufstieg beginnt an der Abzweigung von der K 7135 kurz nach dem Ortsausgang von Weilen u. d. R. in Richtung Ratshausen. In Weilen u. d. R. befährt man zuvor die Hauptstraße. Kurz nach Verlassen des Ortes und nach dem Passieren des Sägewerks Staiger geht es rechts weg.

Der alte Albaufstieg zieht sich über knapp 1,6 Kilometer Länge bei einer Höhendifferenz von 125 Metern, was einer Durchschnittssteigung von 7,8 Prozent entspricht. Der Einstieg liegt auf 725 Metern, das Ziel auf 850 Metern.
Die Steigung von dem tiefsten Punkt in Weilen (Kreuzung Hauptstraße/Breitestraße) bzw. in Ratshausen (Kreuzung Weilener Straße/Schömberger Straße bzw. K 7135/K 7170) gehören offiziell nicht zum Anstieg, sind aber bei der Anfahrt unungänglich.
Verlauf des alten Albaufstiegs
Nach der Abzweigung von der K 7135 wird es gemächlich, aber deutlich spürbar steiler und bis zur ersten Serpentine beträgt die Steigung maximal 7 Prozent. Nach der ersten Serpentine bleibt es kurz flach, bevor es bis zu 10 Prozent steil wird. Die zweite Serpentine kann außen recht angenehm befahren werden, innen ist sie sehr steil.

Zwischen der zweiten und der dritten Serpentine ist die Straße etwas abgerutscht und allgemein in eher schlechtem Zustzand. Vor allem in einer unübersichtlichen Rechtskurve ist sie innen sehr uneben und hoprig. Außen ist sie besser, allerdings könnte Gegenverkehr kommen!

Kurz vor der dritten Serpentine wird es dann wieder etwas flacher, in der Serpentine selbst sind wir dann aber innen wieder bei 11 Prozent. Danach folgt ein etwas flacherer Abschnitt, bevor es dann in der letzten Serpentine innen deutlich über 15 Prozent geht. Die letzten paar Meter geht es gerade, allerdings sehr steil (10 bis 12 Prozent).

Die Straße endet an der Einmündung zur L 435. Dort ist die Straße sehr breit und eine kurze Trinkpause ist möglich. Trotzdem vor allem auf den Abbiegeverkehr achten.
Anschlussmöglichkeiten
Nach rechts geht es zum Wochenberg und über die L 435 den neuen Albaufstieg hinab. Bei der ersten Abzweigung kann man nach Schörzingen oder Weilen fahren, bei der zweiten nach Wellendingen oder Schömberg. Die L 435 endet vorerst an der Kreuzung zur B 27 in Richtung Rottweil (links) bzw. Schömberg und Balingen (rechts).
Biegt man links ab, gelangt man nach wenigen hundert Metern nach Deilingen. Hier soll im Jahr 2021 ein Radweg gebaut werden, um eine lückenlose Verbindung zwischen dem alten Albaufstieg und Deilingen zu schaffen (vgl. Radweg zwischen Weilen und Deilingen im Zollern-Alb-Kurier am 12.08.20). In Deilingen gibt es dann die Möglichkeit in Richtung Oberhohenberg und Lemberg, auf das Tanneck und den Fernmeldeturm Deilingen und nach Wehingen zu fahren.
Tipps für den alten Albaufstieg
Zwar ist der alte Albaufstieg nicht lang, dennoch hat er es in sich und man sollte ihn nicht unterschätzen.
Geschwindigkeit
Fahrt vor allem im unteren Bereich nicht zu zügig und fangt nicht zu schnell an. Wer Körner übrig hat, kann nach der letzten Serpentine nochmal einen Zahn zulegen. Allerdings zieht sich der letzte Abschnitt über knapp 500 Meter, was fast ein Drittel der Gesamtlänge des alten Albaufstiegs darstellt.


Kurven
Wie bei Serpentinen üblich, sind die Kurven vor allem innen sehr steil. Die steilste ist die zweite und die letzte der Serpentinen. Während die zweite Serpentine eine Linkskurve ist, fährt man automatisch außen. Die letzte ist allerdings eine Rechtskurve. Bei Verkehr muss man wohl oder übel innen fahren.
Straßenbelag & -zustand
Die Straße ist vollständig asphaltiert. Allerdings weist sie vor allem im mittleren Teil Schäden und eine sehr grobe Struktur auf. Hier könnte es mit einem Rennrad etwas holprig werden. Aus dem Sattel gehen ist in diesen Bereichen nicht empfehlenswert.

Verkehr
Die Straße ist offiziell eine Gemeindestraße. Es herrscht nicht viel Verkehr, da es sich für PKW nicht lohnt sie zu befahren. Der neue Albaufstieg wird größtenteils genutzt.
Abhängig von der Tageszeit kann es aber schon vorkommen, dass einem einzelne Fahrzeuge begegnen. Durch die Stille im Wald hört man Fahrzeuge aber bereits von weitem und man kann sich darauf einstellen. Traktore, Waldmaschinen und Motorräder begegnen einem auch ab und zu, allerdings eher selten.
Meistens ist man allein, denn auch Fahrradfahrer nutzen den alten Albaufstieg eher selten, obwohl die Beschilderung das Befahren empfiehlt. Bergauf ist er für viele zu steil, wobei gefühlt nur noch Pedelecs fahren und das eigentlich egal sein dürfte, bergab ist er zu gefährlich (vgl. Unfall auf dem alten Albaufstieg im Zollern-Alb-Kurier am 06.07.20). Ich bin den alten Albaufstieg auch noch nie bergab gefahren.
Dauer
Stand: 19. Oktober 2020
Bei Strava gibt es den alten Albaufstieg als Segment. Die Bestzeit von 4:18 Minuten erreichte Tobias Steinhart (22,0 km/h). Tour-de-France-Teilnehmer Jonas Koch brauchte 4:31 Minuten (20,9 km/h) für den zweiten Platz (vgl. „Weilener Steige“ bei Strava).
Mein persönlicher Rekord liegt bei 10:23 Minuten (9,10 km/h). Fairerweise liegt der alte Albaufstieg immer am Beginn meiner Radtouren, weshalb ich meistens noch nicht komplett warm bin und hinsichtlich der noch anstehenden Tour versuche, nicht zu überpacen. Mein Ziel ist es trotzdem, hier dauerhaft unter 10:00 Minuten (9,62 km/h oder schneller).
Komoot gibt für den alten Albaufstieg eine Dauer von 13:00 Minuten an, wenn man sein Fitnesslevel als „Gut in Form“ bezeichnet. Untrainiert werden 18:00 Minuten berechnet, Profi 8:00 Minuten. Die Wahrheit liegt also irgendwo dazwischen.

Fazit
Für mich ist der alte Albaufstieg einfach mein Hausberg. Er ist der schönste Anstieg mit wenig Verkehr, mitten im Wald und einigen Serpentinen. Und meistens der Auftakt in meine Touren.
Schaffbar ist er für jeden, da er nicht extrem lang ist. Trotzdem hat er es in sich und wer zu schnell in den Berg geht, wird es spätestens vor der dritten Serpentine merken. Ab dort verliert man dann nämlich wertvolle Zeit und der Anstieg wird zu Qual.
Versucht’s einfach aus! Viel Spaß auf dem alten Albaufstieg.
Wenn ihr weitere Berichte über Berge, Anstiege, Pässe und mehr lesen wollt, schaut in meinen Fahrrad Blog.